Schön. Schräg. Steil.

01. August 2019

Ein ganzes Jahr fieberten die 14 Schüler und Schülerinnen der 11. Klasse auf diese Woche hin. Sie trainierten, planten und suchten Sponsoren. Die Route wurde entworfen, die Verpflegung gesichert, Unterkünfte gebucht und der Gepäcktransport organisiert. Außerdem wurden die einzelnen Tagesabschnitte in Zweier- bis Dreiergruppen ausgearbeitet und die medizinische Versorgung und Equipment für Reparaturen aufgetrieben. Trotzdem kam auch das Training nicht zu kurz. Bei ihren gemeinsamen Trainingstouren verbesserten sie nicht nur ihre Kondition, sondern optimierten zusätzlich ihre Fahrtechnik. Auch in der Freizeit bereiten sich die Schüler und Schülerinnen mit einem eigenen Trainingsplan auf die Alpenüberquerung vor und legen dabei etliche Höhen- und Kilometer zurück.

Am Donnerstag, den 04. Juli ging es dann endlich los. Schon um 6 Uhr morgens traf sich das Team an der Schule, um dort nach einem letzten Gruppenfoto im Achental ihre Tour zu starten. Noch am ersten Tag ging es über das Pfitscher Joch bis nach Sterzing. Mit müden Beinen kamen die 12 Jungen und 2 Mädchen gegen halb acht am Campingplatz an, denn dieser Tag war mit über 150 Kilometer und 2200 Höhenmeter der anstrengendste.

Der zweite Tag führte sie gleich in der Früh den Jaufenpass hinauf. Noch vor dem Mittagessen in St. Leonhard hatten die Bergradler so schon über 1000 Höhenmeter geschafft. Weiter ging es über Meran nach St. Walburg. Aufgrund der Hitze an diesem Tag mit bis zu 40°C platzte der Tubeless Reifen eines Schülers aus der Felge, wodurch es zu dem einzigen Sturz bei dieser Tour kam. Zum Glück trug der Schüler nur kleinere Schürfwunden und einen großen Schreck davon, sodass er die Fahrradtour fortsetzen konnte.
Zufrieden mit der Leistung von 2300 Höhenmeter und 90 Kilometer kehrten die Bergradler an diesem Abend in ihrer Pension ein.

Am dritten Tag freuten sich schon alle auf ihre einzige Hüttenübernachtung.  Zwar standen ihnen nur 1400 Höhenmeter und 30 Kilometer bis zur Haselgruber Hütte auf dem Rabbijoch bevor, doch gehörten dazu auch einige sehr anspruchsvolle und einige Trage- und Schiebepassagen. Als die Gruppe an der auf 2425 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Hütte ankam, erwartete sie dort, wie so oft bei dieser Transalp ein atemberaubender Ausblick. Abends wanderte der unermüdliche Teil der Gruppe noch zum Lago di Corvo, einem Gletschersee, der gerade einmal 50 Meter über der Hütte liegt und alle stark beeindruckte.

Die nächste Tagestour führte vergleichsweise entspannt mit nur 1200 Höhenmetern und 60 Kilometern nach Madonna di Campiglio. Dafür stand bereits am Morgen ein anspruchsvoller Trail nach Male bevor, den die Schüler grandios meisterten. Bevor sie ein letztes Mal vor ihrer Ankunft in Riva am Gardasee in ihre Zelte schlüpften wurde gegrillt und alle saßen gemütlich zusammen in der Vorfreude schon bald endlich in den Gardasee springen zu können.

Am Montag, den 08. Juli, dem fünften und damit letzten Tag, trennten das Team nur noch 70 Kilometer und 1600 Höhenmeter vom Gardasee. Aufgrund der allgemeinen Motivation ging es schon früh Richtung Bärenpass. Alle nutzen ihre letzten Reserven und fuhren mit einem hohen Tempo als geschlossene Gruppe aufwärts. Nach einer kurzen Trage- und Schiebestrecke wurde der höchste Punkt des Tages erreicht und die Mittagspause eingelegt. Nun standen nur noch kurze Steigungen und der Anstieg nach Campi bevor. Als von dort aus der Gardasee sichtbar wurde, war die Euphorie groß. Trotzdem konzentrierten sich alle noch ein letztes Mal, sodass das Team sturzfrei und überglücklich nach Riva einrollte.
Ein letztes Foto konnte das P-Seminar am Gardasee noch machen, bevor das wunderbare sonnige Wetter, das sie während des ganzen Alpencrosses begleitet hatte durch ein Gewitter beendet wurde.
Glücklich, stolz und erschöpft feierten die Schüler ihren Erfolg beim gemeinsamen Abendessen in der Pizzeria. Während ihrer Alpenüberquerung haben sie bewiesen, dass sie als Team zusammenhalten und sind damit ihrem Motto „Wir starten als Gruppe, wir beenden es als Gruppe“ immer treu geblieben.

Einen herzlichen Dank an Herr Sepper und Herr Ramoser für das Begleiten der Tour, insbesondere an den Seminarleiter Herr Sepper für seine Unterstützung bei der Organisation.
Ein riesengroßes Dankeschön auch an Florian Stephan, der der Gruppe mit dem Begleitfahrzeug immer beistand und vielen Dank an all unsere Sponsoren für die großartige Unterstützung in Form von Sach- und Geldspenden.
Ohne sie wäre die Umsetzung des Projekts nicht realisierbar gewesen.