Menschen auf der Flucht

26. März 2020

 „Fliehen müssen stellt das Leben auf den Kopf und zieht dir den Boden unter den Füßen weg.”

Mit diesen Worten stellt missio das Projekt im Internet vor.

Vom 12. bis 13. März 2020 war der missio-Truck am LSH Marquartstein zu Gast. Die für die Jahrgangstufen 8 – 12 konzipierte mobile Ausstellung führte den Schülerinnen und Schüler vor Augen, dass Millionen Menschen weltweit vor Verfolgung, Menschenrechtsverletzungen, Krieg, Trockenheit, Katastrophen, Perspektivlosigkeit und Hunger auf der Flucht sind.

Anhand spezifischer Schicksale von Bürgerkriegsflüchtlingen im Ostkongo wurden die Jugendlichen durch die multimediale Ausstellung für die Ausnahmesituation Flucht sensibilisiert. Im Zuge dessen wurden sie über die Lebensleistung von Flüchtlingen informiert, auch unter widrigen Lebensumständen Würde zu bewahren und die eigene Entwicklung in die Hand zu nehmen. Darüber hinaus wurden konkrete Beispiel der Solidarität mit Flüchtlingen vorgestellt, wie z.B. Empowerment, Traumaarbeit und Eingliederung in die Gesellschaft. Interviews mit Geflüchteten in Deutschland über ihre heutige Situation ergänzten die Ausstellung.

Konkret gestaltete sich eine Einheit wie folgt: Nach einer Hinführung zum Thema durch die Multiplikatorin Malina Reermann tauchten die Schülerinnen und Schüler im Truck gleichsam selbst in ein typisches Flüchtlingsschicksal ein. Nach der Wahl einer Flüchtlingskarte, die eine kurze Beschreibung der jeweiligen Person enthielt, folgten die Jugendlichen über verschiedene Stationen dem Schicksal der jeweiligen männlichen oder weiblichen Person von ihrer Zuflucht in einer Kirche bis auf den Weg in die nächste, vermeintlich sichere Großstadt.

Auf diesem multimedial gestalteten Weg musste man auch aus verschiedenen Dingen diejenigen auswählen, die sie als einzige mit auf die Flucht nehmen konnten und deren hoher (z.B. Arbeitszeugnis) oder eher geringer (z.B. Kleidung) Wert sich erst an späteren Stationen herausstellte.

Nach dem Besuch des Trucks wurde das Thema unter der Leitung des pädagogischen missio-Mitarbeiters Christian Ndala in einem Klassenzimmer nachbearbeitet bzw. vertieft. Dabei wurde u.a. mit Hilfe von Filmausschnitten informiert, es wurden Fragen beantwortet, aber auch etwaiges Vorwissen hinterfragt.

 

Robert Sigl