Am 10. März 2023 fuhr die gesamte Oberstufe mit ihren Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern (Rosemarie Mix, Katharina Wagner, Maria Egger, Ulrike Vogt, Sandra Altmann, Gerhard Mayer und Werner Wiedemann) ins Salzburger Landestheater, um Goethes „Faust, der Tragödie erster Teil“ anzusehen.

Die zweistündige Inszenierung begeisterte durch ihre moderne Umsetzung. Vor allem die raffinierten Kostüme (man denke zum Beispiel an die rote Pailletten-Jacke von Publikumsliebling Mephisto) sorgten für Aufsehen. Die zeitgemäße Umsetzung schlug immer wieder die Brücke in die Gegenwart. An keiner Stelle kam Langeweile auf.

Auch die Gestaltung der Bühne war auffallend kreativ: Mit der großartigen technischen Ausstattung des Salzburger Landestheaters konnten beeindruckende Effekte erzeugt werden. Beispielsweise konnte der Simultanstil während einiger Szenen mithilfe einer Drehbühne umgesetzt werden. Eindrucksvoll war auch die Darstellung Gottes als Frau auf einem Balken, der vom Schnürboden herabschwebte. Zudem wurde sogar Regen auf der Bühne erzeugt, was zu einem imposanten Bild führte. Beeindruckend gestaltet war auch Fausts Labor, welches Teil des Bühnenbodens war und bei Bedarf nach oben gehoben werden konnte.

Für Begeisterung sorgte vor allem die erheiternde Inszenierung der Wirtshausszene in Auerbachs Keller, in der bekannte Mallorca-Lieder als Karaoke gesungen wurden. Bei der Inszenierung der Szene „Walpurgisnacht“ schieden sich die Meinungen. Zu sehen waren die Schauspieler und Schauspielerinnen allen Alters in freizügiger Kleidung, um Hexen und Teufel zu spielen. Mit dieser Freizügigkeit waren einige Zuschauerinnen und Zuschauer schier überfordert.

Insgesamt wurde der Theaterbesuch bei den Schülerinnen und Schülern der 11. und 12. Jahrgangsstufe aber sehr, sehr positiv aufgenommen. Die Inszenierung regte zu vielen Diskussionen an. Trotz der Nähe zum Original blieb die Bühnendarbietung immer verständlich und nachvollziehbar. Außerdem stellte der Theaterbesuch (nur wenige Wochen vor dem Abitur) eine hervorragende Auffrischung von Goethes „Faust“ dar. Schließlich ist dieses Theaterstück Pflichtlektüre im Lehrplan der Oberstufe.

Und tatsächlich hat der Zufall den Schülerinnen und Schülern klug in die Karten gespielt, denn bei einem der fünf Abituraufgaben im Fach Deutsch am 26. April war tatsächlich explizit nach Goethes „Faust“ gefragt. Glücklich, wer im Unterricht gut aufgepasst und in der Theateraufführung genau hingesehen hat.

                                                                       Amelie Dufter, Julia Aberger, Sandra Altmann