Von Wassergeistern, Göttern und Kojoten

23. Juli 2024

 

 

Das Wasser ist weg. Obwohl das Mädchen großen Durst hat, kommt aus keinem Hahn mehr ein Tropfen. Doch dann zeigt sich ein Wassergeist, der vom Wesen des Wassers, seiner Macht und seinen Geschichten spricht. So begann die Erzählerin und Theaterpädagogin Annette Hartmann am vergangenen Dienstag ihren Vortrag für die sechsten Klassen. Sie lud die Schülerinnen und Schüler auf eine fantastische Reise zum Thema „Was das Wasser erzählt ein. Dabei erzählte sie Geschichten aus Indien, Armenien und dem indigenen amerikanischen Kulturraum, die das Wasser als lebendiges Element zeigten, das heilen, zerstören, reinigen und verwandeln kann. Frau Hartmann sprach frei, technisch unverstärkt und untermalte ihren Vortrag mit verschiedenen Instrumenten.

Im Anschluss wurden die Schülerinnen und Schüler dazu angeregt, ihren eigenen Umgang mit dem Wasser zu reflektieren. Sie setzten sich damit auseinander, welch kostbares Gut das Wasser ist, das ihn vielen Ländern nicht selbstverständlich aus der Leitung kommt, sondern über große Distanzen auf dem Rücken transportiert werden muss.

Neben der Sensibilisierung für den eigenen Ressourcenverbauch liegt Frau Hartmann auch die Weiterführung der mündlichen Erzähltradition besonders am Herzen, zu der sie auch Kinder und Jugendliche ermutigen möchte. „Wenn Schülerinnen und Schüler Geschichten erzählen, dann drücken sie sich anders aus. Anders als in der manchmal verkürzten Alltagssprache verwenden sie einen ganz anderen Wortschatz. Dies kann dann auch ins schriftliche Erzählen übernommen werden“, so Hartmann. „Mich hat fasziniert, dass Frau Hartmann wirklich alle Geschichten auswendig erzählt hat“, äußerte ein Schüler nach dem Vortrag. Und ein anderer ergänzte: „Ich habe die ganze Zeit meine Augen zugemacht und war in einer anderen Welt.“

StRin Johanna Hüttenhofer-Fußeder